Aus dem Newsletter von Shangilia, Kenia:
Hoch loderten die Flammen im Slum in der Nacht und die Menschen versuchten, den Flammen zu entfliehen. Die Menschen in der Umgebung liefen mit Eimern zu dem nur einige Meter entfernten Bach und versuchten den Brand zu löschen und somit das Übergreifen auf die anderen Hütten zu verhindern. „Wir hatten Glück“, sagten die Anwohner. „Dieses Mal kam die Feuerwehr und unterstützte uns. Normalerweise kommen sie nicht, weil sie mit ihren großen Autos nicht durch die engen Gassen kommen.“ Und trotzdem flossen wieder viele Tränen, denn einige Familien und allein erziehende Mütter haben wieder alles verloren, das Wenige, was sie hatten. „Wir sind froh, dass niemand verletzt wurde, aber ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll“, sagte Florence Napulo. „Ich schlafe zunächst bei einer Nachbarin, aber lange geht das nicht, denn sie braucht den Platz für ihre eigene Familie.“ Es brechen immer wieder Feuer im Slum aus. Es gibt vielfältige Gründe. Entweder wird das Feuer durch die Holzkohle entfacht, es explodiert ein Gaskocher oder es wird illegal Strom abgezapft. Florence Napulo ist eine verantwortungsvolle Frau. Sie erzählt uns: „Ich habe noch eine Tochter zu versorgen, die auf die Secondary School geht. Sie ist eine sehr gute Schülerin“, berichtet sie stolz. „Ich schaffe es nicht immer, ihr Schulgeld zu bezahlen, aber die Schule versteht meine Situation. Meine ältere Tochter ist einfach verschwunden und hat mir Benjamin zurückgelassen. Und dann habe ich immer auf den Sohn meiner Nachbarin aufgepasst. Sie hat sehr viel getrunken und kam tagelang nicht nach Hause. Plötzlich kam sie gar nicht mehr und Brian blieb bei mir. Ich kümmerte mich um ihn und informierte den Chief. Aber ich hatte nicht genug Geld, um alle drei Kinder zu versorgen und so wandte ich mich an Shangilia, die Benjamin und Brian aufgenommen haben. Aber in den Ferien kommen sie zu mir und ich kümmere mich um sie.“ Dann brach sie in Tränen aus.
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