Andreas Boueke, Leiter des Kochöfenprojektes in Guatemala, berichtete uns:
Sparsame Kochherde in Zeiten von COVID
Wenn Familien in Guatemala einen sparsamen Kochherd installiert bekommen, freuen sich die meisten vor allem, weil sie dadurch Geld sparen. Zuvor haben die Frauen auf offenen Feuerstellen gekocht, auf denen sehr viel teures Holz verbrannt wird. Das Sammeln von Holz in der Natur wird immer schwieriger. Ganze Waldgebiete sind verschwunden. Mit Hilfe der Kochherde sparen manche Familien über fünf Prozent ihres monatlichen Einkommens.
Einige internationale Hilfsorganisationen und die Berichterstattung in den Medien zu dem Thema fokussieren die ökologischen Vorteile der sparsamen Kochherde und die positiven Auswirkungen für das globale Klima. Durch den geringeren Holzverbrauch wird deutlich weniger CO2 freigesetzt und das Abholzen der Wälder wird gebremst.
Für die Aktion Weltkinderhilfe aber ist die Gesundheitsprävention der wichtigste Vorteil des Kochherdprojekts in Guatemala.. Die Herde vermeiden Feuerunfälle und Verbrennungen. Der Rauch des Feuers wird durch einen Schornstein nach draußen geleitet, so dass vor allem Kinder und Frauen nicht mehr viele Stunden am Tag in verqualmten Hütten verbringen. Das verhindert Augeninfektionen.
Jetzt in Zeiten von COVID ist es besonders wichtig, dass die Atemwege und Lungen der Menschen weniger verschmutzt werden. Dazu leisten die Kochherde einen entscheidenden Beitrag. Durch sie ist das Coronavirus bei einer möglichen Infektion weit weniger gefährlich.
In den vergangenen Monaten haben sich viele Dörfer der indigenen Mayabevölkerung im guatemaltekischen Hochland abgeschottet, um einen Import des Virus zu vermeiden. Mit der Zeit aber ist es unseren Kooperationspartnern in Guatemala gelungen, Kochherde zu liefern. So konnten im März und im April jeweils über hundert neue Kochherde installiert werden.
Kinder und Frauen profitieren besonders von der Insatllation sparsamer Kochherde, weil sie dann nicht mehr den Rauch der Feuerstellen einatmen müssen
Üblicherweise beteiligt sich jede begünstigte Familie mit einem Eigenbeitrag von rund zwanzig Prozent an dem Preis jedes Kochherds, etwa 120 Euro
Hector Santos arbeitet für die Organisation HELPS, die Fördergelder von der deutschen Aktion Weltkinderhilfe bekommt, um in Guatemala sparsame Kochherde zu installieren
Wenn Araceli Castillo auf der alten Feuerstelle gekocht hat, war die Luft in der Hütte voll Feinstaub.
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