Sparsame Kochherde stärken den sozialen Frieden

Für eine Familie, die zuvor auf einer offenen Feuerstelle gekocht hat, ändert sich durch die Installation eines sparsamen Kochherds vieles in ihrem Alltag. Vor allem füllt sich der Raum nicht mehr mit Rauch, sondern wird durch einen Schornstein nach draußen geführt. Das verbessert die Luftqualität enorm und schützt so die Atemwege, Lungen und Augen insbesondere der Frauen und Kinder. Die Feuergefahr ist deutlich verringert, weil keine Glut der Lagerfeuer mehr die Holzwände der Hütten gefährdet. Der Holzverbrauch sinkt, so dass diejenigen Familien, die bisher Feuerholz haben kaufen müssen, viel Geld sparen. Und auch die Natur profitiert, da weniger Bäume gefällt werden. Das sind die offensichtlichsten Veränderungen. Es gibt aber noch weitere, die erst mit der Zeit deutlich werden. Zum Beispiel wird der soziale Frieden in den Gemeinden gestärkt, denn längst führt die Holzknappheit zu gefährlichen Konflikten. Die Weiler der indigenen Mayabevölkerung im guatemaltekischen Hochland sind häufig umgeben von riesigen Ländereien reicher Großgrundbesitzer, die in der Hauptstadt leben. Ihre Verwalter schicken bewaffnetes Sicherheitspersonal auf das Land, um es vor angeblichen Dieben zu schützen, die zum Beispiel Kaffeebohnen von den Pflanzen klauen könnten. So bringen sich Kinder, die nach Feuerholz suchen, ständig in Gefahr, auf strenge Wachleute zu treffen, die Waffen tragen. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen, manchmal mit schweren Verletzungen und sogar Toten. Je mehr sparsame Kochherde installiert sind, desto weniger Holz muss gesammelt werden, desto seltener kommt es zu solchen Konflikten.