Auszug aus einem Bericht von Frau Ehrle, Projektleiterin Deepam, Indien, im Nov. 2021:
-Kaum zu glauben, dass Nandini schon 18 Jahre alt ist. Das erste Mal wurde sie als neun Monate altes Baby zu uns gebracht. Ihr Start ins Leben war nicht einfach: Ihre Mutter beging einen Selbstmordversuch, als sie mit Nandini schwanger war. Während ihrer Mutter wegen massiver Verbrennungen auf der Intensivstation versorgt wurde, kam das Baby in einen Inkubator und wurde künstlich ernährt. Bei Nandini wurde Mikrozephalie (geringer Kopfumfang und zu kleines Gehirn) diagnostiziert und sie muss Medikamente gegen Epilepsie einnehmen. Zu ihrer verlangsamten Ent-wicklung kam die schwierige familiäre Situation hinzu; ihr Vater war dem Alkohol verfallen und zu Hause oft gewalt-tätig. „Traurig aber wahr“ hat sich die Familiensituation erst deutlich entspannt, als Nandinis Vater vor einigen Jahren Selbstmord beging. Seither kann ihre Mutter regelmäßig als Putzhilfe arbeiten gehen. Deepam hat Nandini und ihre Familie immer wieder unterstützt. Als Nandini in die Pubertät kam, fanden wir es besonders unsicher, dass sie den Straßenrand als Klo benutzte, was hier leider immer noch üblich ist. Wir haben eine Toilette finanziert, die ihr Vater, selbst Maurer von Beruf, gebaut hat. Sein Bauwerk fiel im ersten heftigen Monsunregen in sich zusammen (zum Glück hat die Familie es geschafft, diese Toilette später wieder aufzubauen).

Als Nandini in die Pubertät kam, fanden wir es besonders unsicher, dass sie den Straßenrand als Klo benutzte, was hier leider immer noch üblich ist. Wir haben eine Toilette finanziert, die ihr Vater, selbst Maurer von Beruf, gebaut hat. Sein Bauwerk fiel im ersten heftigen Monsunregen in sich zusammen (zum Glück hat die Familie es geschafft, diese Toilette später wieder aufzubauen). Letztes Jahr bat Nandinis Mutter um Hilfe zum Bau eines soliden Heims gebeten, da das Dach ihrer armseligen Behausung undicht war. Wir haben etappenweise einen Teil des neuen Hause mitfinanziert, das hoffentlich bald fertig sein wird. Leider hat die Pandemie die Arbeiten verzögert, und das Dach ist noch nicht drauf, während der Wintermonsun bereits recht aktiv ist. Trotz ihres schweren Schicksals ist Nandini ein Sonnenschein. Sie wird von allen gemocht und strengt sich sehr an, neue Fähigkeiten zu erlernen. Bei Deepam fühlt sich Nandini sicher und kann ihre Freundinnen treffen. Auf der Farm kann sie inzwischen nicht nur eine Schubkarre handhaben, ein Beet mulchen, und verschiedenste Werkzeuge benutzen, sondern kommuniziert auch mehr und ist selbstbewusster geworden.
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