Liebe Freunde der Kinderhilfe-Kapstadt,
Endlich ist der langersehnte Frühling da! Die Bäume schlagen aus und der einzigartige Fynbos im Western Cape steht in voller Blüte, darunter auch die wunderschönen Protea, die südafrikanische Nationalblume. Wir können unser Glück kaum fassen, denn die Dämme rund um Kapstadt sind zu 98% voll und gleichzeitig ist Südafrika nun auf Level 1 der Corona-Stufe herabgesetzt. Hurra!
Für unsere Projekte bedeutet dies, dass endlich alle Kindergärten geöffnet sind und die Kinder fortan wieder ganztags betreut und mit gesunden Mahlzeiten versorgt werden können. Wie lange haben wir auf diesen Tag gewartet!
Gleich am ersten Tag nach dem Lockdown kommen bei Little Lambsin Hout Bay mehr als die Hälfte aller 300 Kinder zurück. Nach der Prozedur von Fiebermessen, Desinfizierung und Meldepflicht stürmen die Kleinen in die Klassenzimmer, wo sie von ihren Lehrerinnen freudig begrüsst und empfangen werden. Die Maskenpflicht scheint die Kinder nicht besonders zu stören, doch beim fröhlichen Begrüssungslied singen alle ohne Maske aus voller Brust mit, bevor der Unterricht mit Maske beginnt.
Das gleiche Bild zeigt sich auch in der Heuwel Speelskool in Calitzdorp. Hier zählt man 158 Kinder, alle glücklich und strahlend, dass sie den Kindergarten besuchen und ihre Freunde wiedersehen können. 14 Kinder sind aus finanziellen Gründen abgemeldet. Die Eltern sind arbeitslos und betreuen die Kinder selber zu Hause. Wegen dem nötigen Abstand, werden allein zwei Gruppen aufgeteilt, die wöchentlich abwechselndden Kindergarten besuchen.
Auch die Kindergärten von True-North in Overcome Heights verzeichnen ein reges Treiben nach der Wiedereröffnung. Die Anzahl Kinder, die hierin den verschiedenen Kindergärten betreut werden, ist bedeutend kleiner als zum Beispiel bei Little Lambs oder Heuwel Speelskool. Durchschnittlich 45 von 60 Kinder sitzen glücklich auf ihren Stühlen und scheinen auf den ersten Blick dort weiterzumachen, wo sie vor 6 Monaten aufgehört haben. Und doch ist alles anders! Es gibt vieles nachzuholen und Fantasie und Flexibilität sind jetzt gefragt, was nicht immer für alle Beteiligten einfach ist.
Die Spontanität und Freude, sowie die Zuneigung und Offenheit mit der die meisten Kinder aus dem Township auf Besucher und Freunde zugehen, ist plötzlich untersagt und stimmt uns traurig. Wir bemühen uns, den Kinder das „social distancing“ spielerisch beizubringen, immer in der Hoffnung, dass dieser unnatürliche Zustand nicht von Dauer ist, sondern nur vorübergehend bestehen bleibt.
Für Kinder, speziell in diesem Alter ist es besonders wichtig, dass sie gemeinsam spielen, singen, toben, sich umarmen, necken, lachen und glücklich sind, damit sich dieses Glück zunehmend in ihrem Leben und besonders in ihren kleinen leuchtenden Augen widerspiegelt. Diese Herausforderung nehmen wir gerne an und tun alles, dass die Kleinen diese Gabe ganz natürlich weiterleben und erfahren können.
Trotz aller Freude über die Wiedereröffnung, stehen die Kindergärten vor grossen Herausforderungen, denn seit dem Lockdown gib es kaum Schulgeldeinnahmen und viele Eltern können auch jetzt keinen Beitrag leisten,da sie arbeitslos sind. Somit fehlen Einnahmen für Löhne, Nahrungsmittel und Schulgeldzahlungen, damit alle Kinder in den verschiedenen Kindergärten unterrichtet, gesund ernährt, liebevoll betreut werden und so dem Elend und der Kriminaltät auf den Strassen fern bleiben können.
Eine Spende ermöglicht, diese Löcher zu stopfen und den Fortbestand unser Kindergarten-Projekte zu garantieren. Dafür danken Euch von Herzen alle beteiligten Eltern, Kinder und Lehrerinnen.
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